Ein Gesundheitszentrum - die grosse Notwendigkeit

Kokoboundji hat ca. 1200 Einwohner - allerdings kennt man die genaue Zahl nicht. Es gibt keine Krankenstation und keinen Arzt auf der ganzen Halbinsel. Die Kranken müssen aufs Festland gebracht werden. Gebärende müssen sich schon vorzeitig aufs Festland, ev. zu Verwandten begeben oder ohne medizinische Hilfe gebären. Kranke müssen den langen Fussmarsch noch auf sich nehmen können oder notfalls getragen werden. Bei Flut können sie eventuell mit der Piroge transportiert werden. Man stelle sich einen Notfall vor …

 

Traurigerweise ist 2017 und über die Neujahrstage 2021 je eine Schülerin der DYARAMA SCHULE TAAYAKI verstorben, weil sie nicht rechtzeitig ärztliche Behandlung erhielten. 

 

Im Mai 2021 ist eine Mutter von drei Kindern (zwei besuchen unsere Schule) bei der Geburt des vierten Kindes gestorben, zusammen mit dem Neugeborenen.

Taayaki und die umliegenden Fischerdörfer auf der Conakry vorgelagerten Halbinsel Kokoboundji sind nur in einem anderthalb bis zweistündigen Fussmarsch auf Sandwegen und über Dämme erreichbar. Während der Regenzeit (Juni - November) watet man dabei im Schlamm und Wasser. Die Fahrt mit Fischerbooten ist nicht immer möglich, sie ist abhängig vom Wasserstand. Mototaxis können nur in der extremen Trockenzeit (Januar bis Mai) auf die Halbinsel fahren. Eine Strasse nach Taayaki gab es bis 2022 Zeit nicht. 
2022 wurde der Bau einer Strasse nach Taayaki begonnen. Der Bau stockte immer wieder, weil die Erbauer wechselten. Eine dafür gebaute Brücke stürzte ein und musste verstärkt werden. Seit Mitte 2025 gibt es nun eine holperige Piste bis zum Schulhaus Taayaki. Während der Regenzeit ist sie aber teilweise überschwemmt und nur schwierig bis gar nicht passierbar.  


Die Situation der Bevölkerung von Meyingbé ist noch prekärer. Das Festland konnte nur mit einer Piroge erreicht werden oder durch einen dreistündigen Fussmarsch, der durch einen Mangrovensumpf und einen breiten Meeresarm führte. Beide Möglichkeiten waren abhängig von den Gezeiten des Meeres. 
Durch den Bau unseres Brückenkomplexes Meyingbé-Taayaki, 2020/21, wurde der Fussmarsch dann jederzeit möglich.
Leider beschädigten Sturmfluten im Sep 24 den Brückenkomplex derart, dass er momentan praktisch nicht passierbar ist.


Die Bevölkerung der Halbinsel Kokoboundji, vor allem die von Meyingbé, braucht dringend eine Gesundheitsversorgung.
Unsere Vision ist es, auf der Halbinsel Kokoboundji ein Gesundheitszentrum mit einem Arzt und einer gut ausgebildeten Krankenschwester oder zumindest eine medizinisch betreute Notfallstation einzurichten.

Das geplante Projekt Gesundheitszentrum DYARAMA in Taayaki .....                               bis heute konnte es nicht durchgeführt werden

DISPENSAIRE DYARAMA Taayaki, Plan

Das Projekt für das Gesundheitszentrum in Taayaki war ausgearbeitet:

Es beinhaltete einerseits ein Haus für das eigentliche Gesundheitszentrum, andererseits ein Personalhaus. 

DISPENSAIRE DYARAMA, Taayaki, Personalhaus Plan

Ein dazugehöriges Personalhaus ist nötig, da mindestens eine Krankenschwester ständig vor Ort zur Verfügung stehen muss. Der Weg vom Festland her ist zu weit und während der Regenzeit fast unbegehbar. Die Bewohner der Halbinsel wohnen noch in Lehmhütten, es stehen keine mietbaren

Wohnungen zur Verfügung.

Als Standort für das Gesundheitszentrum – in Westafrika Dispensaire genannt, wurde Taayaki ausgewählt. Es soll neben der PRIMARSCHULE DYARAMA gebaut werden, um eventuell infrastrukturelle Synergien nutzen zu können.
Das entsprechende Grundstück war bereits gekauft. Aufgrund von Grundstückstreitigkeiten von ehemaligen Besitzern musste der Kauf später rückgängig gemacht werden.

Zudem suchten wir lange nach der Finanzierung für das Projekt. Leider konnten wir diese bis heute nicht finden. 

Unterdessen erachten wir Meyingbé als notwendigeren Standort. Taayaki ist nun mit einer Strassenpiste mit der Hauptstadt verbunden. Die Möglichkeit, einen Spital in der Hauptstadt zu erreichen, ist für die Bewohner von Taayaki einfacher geworden - zumindest während der Trockenzeit. Der Weg nach Meyingbé wäre für sie dank des Brückenkomplexes ebenfalls möglich.

Die Gesundheitsversorgung in Meyingbé bleibt aber weiterhin prekär.

 

Unseere Schulapotheken als rovisorische Lösungen

Wir haben in unseren beiden DYARAMA SCHULEN in Taayaki und in Meyingbé mit guten Schulapotheken ausgerüstet. Immer wieder wenden sich Eltern an uns und unsere Schulen, weil ihr Kind oder ein Familienmitglied krank oder verletzt ist. Wir sind bereits zu kleinen „Notfallstationen“ geworden. Wir verbinden Verletzungen, geben Medikamente aus, machen sogar Hausbesuche im Dorf oder raten, wenn nötig dringend zu einem Spitalbesuch. Bei Verdacht auf Malaria können wir Malaria-Schnelltest vornehmen. Zudem haben wir einen guten Kontakt zu einem "fliegenden" Arzt aufgebaut, der bereit ist, den weiten Weg in diese Dörfer auf sich zu nehmen.

 

In finanziellen Notlagen helfen wir mit einem Beitrag oder Vollfinanzierung für Transport und ärztliche Behandlung oder wir transportieren die Kranken mit unserer Piroge.


Weiterer Lösungsansatz - zusammenarbeit mit einer NGO

Die NGO MAFUBO GUINÉE hatte uns kontaktiert. Sie wollten in Taayaki ein Dispensaire einrichten und suchten den nötigen Raum dazu. Wir haben sie überzeugen können, dass Meyingbé der wichtigere Standort wäre. Als Provisorium haben wir ihnen 2023 ein vorläufig leerstehendes Klassenzimmer überlassen.
Leider sind sie bis heute nicht mit der Einrichtung fertig .... und wir brauchen das Klassenzimmer im Schuljahr 2025/26 ....

DYARAMA sucht intensiv weiter nach Spenden für eine eigene Notfallstation in Meyingbé

News über dieses und weitere Projekte lesen Sie auch im News-Blog.

Helfen Sie uns mit Ihrer Spende eine Notfallstation in Meyingbé zu verwirklichen. Vielen Dank!